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Therapie des Facio-Oralen Traktes (F.O.T.T.)

Die Facio-Orale Trakt Therapie (F.O.T.T.) ist eine multidisziplinäre Methode, die bei Einschränkungen der Mimik, der oralen Bewegung, bei Schluck- und Atembeschwerden sowie bei Problemen der Stimmbildung infolge von Entwicklungsstörungen oder neurologischen Erkrankungen eingesetzt wird. Der Therapieansatz verknüpft die Sprachtherapie mit verschiedenen weiteren Behandlungskonzepten (u.a. das Bobath-Konzept). Sie bezieht sich vor allem auf die vier Hauptbereiche Ernährung, Mundhygiene, nonverbale Kommunikation und Sprache, ohne den Körper als Ganzes außer Acht zu lassen.
Die F.O.T.T. wurde in den 1980er-Jahren von der britischen Bobath-Dozentin und Sprachtherapeutin Kay Coombes entwickelt.

Störungsbilder sind:

  • Beeinträchtigungen der Gesichts- und Wangenmuskulatur, wodurch Augenlider oder Lippen nicht mehr geschlossen werden können

  • Lähmungen von Zungen- oder Kaumuskulatur, wodurch das Sprechen behindert und der Wechsel zwischen Atmen und Schlucken beeinträchtigt wird

  • Störungen des Empfindens im Gesicht oder in der Mundhöhle, wodurch die Mundhygiene erschwert wird

  • Behinderung des Schluckens infolge der Fehlkoordination von Zungen- oder Rachenmuskulatur

Ziele 

Die F.O.T.T. soll die Selbständigkeit der Betroffenen so weit wie möglich wiederherstellen, um die Teilnahme am sozialen Leben zu erleichtern. Bei Patienten mit erworbener Hirnschädigung sind Angehörige besonders gefordert, weil das Sprachverstehen, das Verständnis für Situation und für Gestik, das Gedächtnis oder die Fähigkeit den Mund zu öffnen beeinträchtigt sind.

Die Grundprinzipien der Therapie setzen daher auf ein gründliches Verständnis der menschlichen Bewegung, der individuellen Empfindungsfähigkeit und des persönlichen Lernens – genauso wie der Wege, auf denen diese Prozesse gestört oder verzerrt werden können. Dies umfasst eine sorgfältige Analyse der Beeinträchtigungen sowie eine geschickte Anwendung der therapeutischen Leitlinien – auch ohne eine lautsprachliche Verständigung. Im Mittelpunkt von F.O.T.T. steht daher das Lernen durch Fühlen anstatt rein formaler Übungen, also eine Wiederherstellung der Empfindung sensorischer Rückmeldungen des eigenen Körpers. Eine nachhaltige Behinderung soll so vermieden und die Unabhängigkeit der Patienten möglichst erhalten bleiben.

Niemand weiß, was er kann, bis er es probiert hat.
Pobilius Syrus 

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